Dauer 1 Tag |
Kosten 98,59 Euro |
In unserer Gartenanlage existieren fast keine Zäune. Die meisten Gärten, bis auf einzelne Ausnahmen sind mit Hecken umfriedet und grenzen so auf natürliche Weise die Grundstücke voneinander ab. Das sieht sehr schön aus, suggeriert klar ein Wir-Gefühl, da sich niemand ausgrenzt und verhindert künstliche Barrieren. Die Gartenanlage an sich ist natürlich umzäunt und ist mit einem verschlossenen Tor versehen. So werden ungewünschte Gäste nicht animiert, mal zu schauen, aber auch unser Hund sucht nicht das Weite.
Und genau hier liegt die Schwierigkeit. Die Hecke zu unseren Nachbarn ähnelt einem Schweizer Käse, zumindest aktuell. Wie die Hecke begrünt ausschaut, werden wir sehen. Bis dahin wollen wir die offenen Stellen allerdings schließen, um zu verhindern, dass unser Hund Samy andere Kleingärtner am Mittagstisch besucht. Da in Samy definitiv ein wenig Labrador steckt, wird er keine Mühen scheuen, an eine leckere Mahlzeit zu kommen. Hundebesitzer wissen was wir meinen.
Um das „offene“ Bild beizubehalten und auch um keinen großen Zaun mit Pfosten setzen zu müssen, haben wir uns für eine vorerst unschöne, aber auch kostengünstige Variante entschieden. Wir machen die Hecke dicht, mit einem Volierenzaun!
So schaut die Hecke bisher aus
So wie auf dem Bild schaute die Hecke aus, als wir den Garten übernommen haben. Sie wurde scheinbar im letzten Jahr anständig geschnitten und wartet nun darauf, wieder grüne Blätter zu trage, wir natürlich auch. Denn die Hecke sorgt sicherlich für einen anständigen Sichtschutz von außen und sorgt für einen schönen grünen Anstrich im Garten. Aktuell schaut das Anfang April alles noch ein wenig grau und trist aus.
Folgende Dinge haben wir benötigt, um unsere Hecke hundesicher zu bekommen:
Schritt 1: Hecke schneiden
Sollte das bei dir noch nicht geschehen sein, solltest du vor dem Setzen des Volierenzauns deine Hecke nochmal anständig zurückschneiden. Das schaut zwar erstmal aus wie ein Kahlschlag, allerdings wächst die Hecke in der kommenden Saison wieder nach und macht den Zaun somit fast unsichtbar. Bei unserer Hecke war ein Schneiden nicht mehr erforderlich. Natürlich hätte man hier und da nochmal Hand anlegen können, aber diesen Schritt haben wir uns an dieser Stelle gespart und hoffen, dass der Zaun wortwörtlich in der Hecke verschwindet.
Schritt 2: Volierendraht
Den richtigen Volierendraht solltest du dir natürlich vor Beginn der Arbeit schon ausgesucht haben. Ein passenden, zumindest für unsere Zwecke, haben wir dir weiter oben im Artikel bei den benötigten Utensilien verlinkt. Dieser ist bei Amazon in verschiedenen Längen und Ausführungen erhältlich. Eventuell hält auch Baumarkt in deiner Nähe einige Rollen bereit.
Wir haben einen sehr engmaschigen Zaun ausgesucht, um hier die Verletzungsgefahr für Hunde zu verringern. Unser Hund Samy ist zwar ein großer Hund, aber auch uns besuchende Tiere sollten mit dem Kopf nicht im Volierendraht hängenbleiben. Auch Igel, Eichhörnchen usw. sollten hier ohne Verletzungen den vorgesehenen Ausgang finden. Um eine lange Haltbarkeit zu haben, wählten wir einen feuerverzinkten Zaun aus. Dieser Draht wird auf der Rolle geliefert und ist umgangssprachlich auch als Hasenzaun bekannt.
Passend dazu haben wir noch ein dicken Blumendraht besorgt. Auch diesen haben wir bei Amazon gekauft. Eine Rolle mit mehreren laufenden Metern sollte für dein Projekt „ausbruchsichere Hecke“ genügen. Das befestigen des Zauns ist sehr einfach und dauert, je nach Länge der Hecke mehrere Stunden. Bei unseren 100 Metern an Hecke benötigten wir mit viel Pausen 4 Stunden.
Volierendraht befestigen
Wie du auf dem Bild sehen kannst, klaffen in der Ligusterhecke viele große Lücken, durch die der Hund relativ einfach schlüpfen kann. Auf dem Bild siehst du eine besonders schöne Lücke. Wenn hier der Nachbar mal mit seinem Grillgut oder einem anderen Hund vorbei läuft, kannst du dir vorstellen, wo unser Hund hin möchte. Also gibt es hier definitiv Handlungsbedarf. Zeit, dass der Volierendraht zum Einsatz kommt.
Erstmal muss der Volierendraht von der Folie befreit werden. Der Zaun auf der Rolle ist mit einem Draht umwickelt, diesen können wir entfernen und sicherlich später nochmal benutzen. Nun rollen wir immer ein Meter von der Zaunrolle ab und legen diese an der Ligusterhecke an. Im Bereich vom Rasen haben wir den Zaun sehr nah am Rasen angelegt, im Bereich eines Beetes haben wir einen 10 cm tiefen Graben um die Hecke gegraben um den Volierendraht dort ein Stück einzulassen.
Nun haben wir den Volierendraht mit dem dicken Blumendraht an starken Ästen der Hecke befestigt. Sollte dein Hund auch graben wollen, um Hürden zu überwinden, kannst du den Zaun ein wenig knicken und so ein Teil des Zauns unten auf den Boden legen. Sobald der erste Meter an der Hecke fest ist, rollst du den Zaun weiter ab und befestigst ein weiteren Meter. Zum Schneiden bzw. abzwicken des Blumendrahtes kam bei uns eine Kneifzange zum Einsatz. Mehr Werkzeug wird hierfür nicht benötigt. Kleinere Lücken unten am Zaun zum Rasen hin haben wir mit alten Grasnarben ausgefüllt, die wir beim Neuanlegen unseres Rasen noch übrig hatten.
Erledigen sollte man diese Arbeit am Besten im Frühjahr in den Monaten Februar, März und April. Die Ligusterhecke verfügt da noch über wenige Triebe. Wir hoffen nun dass diese und die daraus resultierenden Blätter den Volierendraht ausreichend verdecken und nächstes Jahr der Draht überhaupt nicht mehr zu sehen ist. Sorge macht uns ein wenig das Wachstum der Hecke, dieser könnte schließlich den Draht anheben. Aber schauen wir mal. Vorsichtshalber haben wir den Volierendraht daher möglichst an dicken Ästen befestigt.
Geschafft- Die Hecke ist ausbruchsicher
Und so arbeitet man sich Stück für Stück durch die noch kalten Monate. Die Arbeiten müssen natürlich nicht an einem Tag erledigt werden. Sinnvoll wäre eine Fertigstellung des Gartenprojekt allerdings noch vor der Blütezeit der Ligusterhecke.
Nun sollte der Hund an dieser Stelle nicht mehr durchkommen. Da das Beet an dieser Stelle auch noch schön gestaltet wird, werden von den Zaunmaschen am Ende nicht mehr viel zu sehen sein. Viele Nachbarn von uns finden den kleinen Zaun albern und teilen mit, dass sie kein Problem mit unserem Hund hätten, er wäre doch so lieb. Das ist er auch, beißen oder geschweige den anknurren wird unser Hund niemand. Wir sind allerdings beruhigter, wenn er sich dort aufhält wo er soll, in unserem Garten. Wir freuen uns Morgens schon die Tür zu öffnen, und den Hund hinaus zu lassen, mit dem Wissen: er haut nicht ab.
Zugegeben, schaut das ganze Projekt so erstmal recht unschön aus. Wir hoffen aber, das die Hecke in ein paar Wochen schon ein Teil des Zaunes verdeckt und dieser dann nächstes Jahr komplett unsichtbar ist. Unser Samy jedenfalls findet das alles nicht so schön. Es hat sich was getan seit seinem letzten Besuch, für den Besuch zum Nachbarn muss er nun einen Umweg nehmen und könnte durch uns leichter ertappt werden.
Wie du siehst, hat unser Hund Samy den Zaun relativ schnell entdeckt und als Barriere erkannt. Alle 4 Hecken rund um unseren Kleingarten haben wir nun mit dem Volierendraht versehen und überlegen, wie wir noch den Eingangsbereich anständig verschließen, aber die Tür trotzdem für jeden Gartennachbarn offen halten. Vielleicht kommt hier ein Rosenbogen zum Einsatz, mehr dazu wirst du natürlich hier bei kleingaertner.in erfahren.
Update 24.04.2019
Mittlerweile wächst die Ligusterhecke sehr gut und fängt langsam an grün zu werden. Der Volierendraht verschwindet langsam aber sicher in der Hecke und wird somit hoffentlich in den nächsten Monaten nahezu unsichtbar. Unser Hund Samy hat mittlerweile verstanden, dass die Hecke für ihn keinen Weg mehr darstellt. Somit haben wir bis hierher alles richtig gemacht.
Lieber Leser. Was hältst du von dieser Idee und Umsetzung? Hättest du etwas anders gemacht oder bist sogar durch diesen Artikel inspiriert ein ähnliches Projekt umzusetzen? Schreib es doch in die Kommentare!